Ebenso vielfältig wie gesund: Das Angebot an Obst im gut sortierten Fachgeschäft. FOTO: LARCOBASSO - STOCK.ADOBE.COM
Früher wurde das Wissen um die Eigenschaften von Lebensmitteln und ihre Lagerung von Generation zu Generation weitergegeben. Doch in Zeiten, in denen der Außer-Haus-Verzehr zunimmt, sich fast jeder durch den Tag snackt und in vielen Familien oft nur am Wochenende gekocht wird, funktioniert das mit dem Weitergeben kaum mehr nebenbei. Das beobachtet auch Dietlind Hanrieder, Expertin für Lebensmittellehre. „Sämtliches Obst aus südlichen Ländern gehört beispielsweise nicht in den Kühlschrank“, erklärt sie.
Einen Überblick mit den Lagerungsvorlieben aller Obst- und Gemüsesorten gibt das Lagerungs-ABC der Verbraucherzentrale – von A wie Ananas bis Z wie Zwiebel. „Damit wollen wir dazu beitragen, dass weniger Essen weggeworfen wird“, betont Antonia Blumenthal, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale. Viele Verbraucher wissen zwar, dass Äpfel das Gas Ethylen ausstoßen und so auch Obst, das nebenan in einer Schale liegt, zum Nachreifen bringen. „Aber viele Menschen wissen nicht, dass auch Tomaten das Reifegas abgeben. Auch ist nicht allen bekannt, dass sie im Kühlschrank ihr Aroma verlieren“, sagt Antonia Blumenthal. Doch nicht nur Äpfel und Tomaten lässt die Nachbarschaft schneller reifen. Avocados, Birnen, Feigen, Nektarinen und Pflaumen können das auch.
Der Kühlschrank ist für Zitronen der schlechteste Ort. Denn dort verlieren sie ihr Aroma. „Im Gemüsefach, wo die Luftfeuchte am höchsten ist, können sie verschimmeln. Am besten bewahrt man sie im kühlsten Raum der Wohnung in einem Drahtkorb auf, so dass die Luft zirkulieren kann“, erläutert Hanrieder. Deshalb dürfe man sie auf keinen Fall in einer Plastiktüte lagern - Schimmelgarantie!
"Jetzt ist wieder Spargel angesagt. Meiner kommt zu 99 Prozent aus der Pfalz, wo nach meiner Meinung die besten Qualitäten zu finden sind. Kleiner Tipp: Wenn der Spargel einige aufgeplatzte Stellen hat – das ist nicht von Nachteil, sondern zeigt an, dass er genügend Nährstoffe bekommen hat und so von guter Qualität ist."
Alexander Hirsch, Hirsch Früchte
Zu den kälteempfindlichen Gemüsesorten gehört die Aubergine. In der Pfanne verträgt sie sich ja prima mit Tomaten, bei der Lagerung allerdings reagiert sie ethylenempfindlich und mag deshalb nicht neben ihnen platziert werden. Im Vorratsregal hält sich die Aubergine maximal zehn Tage frisch bei 10 bis 13 Grad. Deutlich sensibler sind hingegen Bohnen und Blumenkohl, sie wollen schnell zubereitet werden. Frische rohe Bohnen etwa sollten nicht länger als drei Tage an einem kühlen, dunklen Ort in einem luftdurchlässigen Behälter lagern. Müssen sie länger ausharren, kann es zu Fäulnisbefall oder Kälteschäden kommen. KATJA WALLRAFEN