Praktikum während der Pandemie? Da war für Schüler in den vergangenen zwei Jahren nicht viel geboten. Das Land will dem Angebot für berufliche Orientierung neuen Schwung geben.Wer nach der Schule eine Ausbildung, ein Studium oder soziales Jahr beginnen will, weiß oft nicht genau, was ihn erwartet. Deshalb ist es wichtig, dass junge Leute schon während ihrer Schulzeit in Betriebe und Hochschulen reinschnuppern können.

Doch diese berufliche Orientierung ist in den vergangenen zwei Jahren der Corona-Pandemie häufig zu kurz gekommen. Nun will die grün-schwarze Landesregierung das wieder stärker anschieben und die Werbetrommel für die verschiedenen Angebote rühren. Dazu stellten Mitte Juni Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne) und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) die Pläne für eine Stärkung der beruflichen Orientierung vor.
Wer schon weiß, in welche Richtung er bei der Berufsausbildung gehen will, der hat momentan sehr gute Möglichkeiten. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums hatte zuletzt gesagt: „Die Chancen für Jugendliche in Baden-Württemberg sind über fast alle Branchen hinweg so gut wie nie zuvor.
Die Herausforderung für die berufliche Ausbildung liege derzeit vor allem in den rückläufigen Bewerberzahlen, was sich infolge der ausgefallenen Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung während der Corona-Pandemie verstärkt habe. „Auf 100 offene Ausbildungsstellen kommen aktuell nur 50 suchende Bewerber.“ dpa
Filtern und strukturieren
Jugendlichen bei Berufswahl den Druck nehmen
Endlose Möglichkeiten und der reinste Überfluss an Informationen: Darin sieht die Berufsberaterin Mechthild Schikowski-Simons die größte Herausforderung, die Jugendlichen bei der Berufsorientierung begegnet. Die vielen Informationen zu strukturieren und zu filtern, überfordere viele, sagte die Berufsberaterin in einem Sonderausgabe der Zeitschrift „abi“ für Eltern. Die Angebote der Agentur für Arbeit zur Berufsberatung sollen hier unterstützen und orientierungslosen Jugendlichen Impulse geben.
Wünsche und Ziele verändern sich im Laufe des Lebens. Es ist möglich, sich durch Fort- und Weiterbildung auch später umzuorientieren. Daher sei es wichtig, den Jugendlichen den Druck zu nehmen, sich in jungen Jahren für das ganze Leben festlegen zu müssen, so Schikowski-Simons.
Eltern, die auf der Suche nach Tipps und Ratschlägen sind, wie sie ihr Kind bei der Berufswahl unterstützen können, können das Ratgeber-Heft von „abi“ kostenlos herunterladen. Es wird von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben. tmn